64. Jungglasertagung 2013 in Bregenz
02.-04. Mai 2013
Spätestens beim 6. Tagesordnungspunkt der Jungglaser-Mitglie -derversammlung in Lochau bei Bregenz fühlte man sich an Sepp Herbergers Fußballweisheit „Nach dem Spiel ist vor dem Spiel“ erinnert. Hier am Bregenzer Kaiserstrand des Bodensees ging es zwangsläufig um die naheliegende Frage: wo wird die kommende Jungglasertagung stattfinden? Detlev Kasten, langjähriger bvj-Bundesvorsitzender, berichtete über entsprechende Überlegungen im Vorstand, wo man sich einig darüber gewesen sei, die 65. Mitgliederversammlung mit einem besonderen highlight auszurichten. Deshalb schlage er Dortmund vor.Dortmund? Ein Ignorant, wer da nicht gleich an die Gelb-Schwarzen des BVB denken würde und tatsächlich ging es darum, den Fußballfreunden im bvj ein besonderes„Schmakerl“ zu bieten. Zudem der neue Kooperationspartner SIGNAL/IDUNA einen direkten Draht zum BVB habe. Da schien es zuerst so, als hätte Hans-Hubert Gasper (NRW), stellvertretender Bundesvorsitzender, mit seinem Vorschlag Hamburg die schlechtere Karte gezogen, obwohl die fast unglaubliche Bau- und Glasgeschichte der nie fertig werdenden Elb-Philharmonie auch eine Reise wert gewesen wäre. Ausgleichend regte Michael Rehm -bvj-Beisitzer aus München- an, doch alle Teilnehmer an den bvj-Tagungen zu befragen, welche Vorschläge, Wünsche und Anregungen sie beizusteuern hätten. So könne man das Programm noch zielgerichteter und abwechslungsreicher gestalten. Endgültig einigte man sich schließlich auf Hamburg im Mai kommenden Jahres. Bis dahin wird es in der unendlichen Geschichte des schlimmsten Pannenbaus neben Berlins neuem Flughafen sicherlich ein neues Kapitel in Sachen „Pfusch am Bau“ gegeben haben.Und ein paar Millionen mehr werden es inzwischen auch wieder geworden sein. Geschäftsführer Stefan Kieckhöfel wird mit dem nächsten Rundschreiben die Unterlagen zur Mitgliederbefragung verschicken. Das in der Hoffnung, dass ein reger Rücklauf der Fragebogen dazu beitragen wird, noch basisorientierter arbeiten zu können. In diesem Zusammenhang wurde Andreas Hart´s Vorschlag, das komplette Programm zum Beispiel einer Jungglasertagung diskutiert, im Internet auf der bvj- Seite zu veröffentlichen. Damit war auch das Thema: Nutzung der Neuen Medien durch den bvj, angesprochen. Bundesvorsitzender Detlef Kasten konnte nur beipflichten, dass ein modernes Verbandsmanagement auf die Nutzung des „Netzes“ kaum noch verzichten könne, also google plus, facebook und twitter durchaus auch für den bvj hilfreich wären, doch ebenso stellt sich die Frage einer kontinuierlichen Medienarbeit in diesem Bereich. Kasten: “Dass das sehr zeitaufwendig ist, wissen wir. Also müssten wir jemand finden, der die tägliche Arbeit im Netz erledigt. Das aber ist vor allem auch eine Kostenfrage. “Um Geld ging es auch bei der Diskussion um den vorliegenden Entwurf des Haushaltsplanes 2013. Geschäftsführer Kieckhöfel erklärt noch einmal die Zielvorgabe, eine ausgeglichene Jahresrechnung ohne Berücksichtigung von Rücklagen zu erreichen. Die Mitgliederversammlung nahm den Entwurf einstimmig an. Der Geschäftsführer verwies ergänzend darauf, dass er die Firma HEGLA als neues Fördermitglied gewinnen konnte, mit zwei weiteren Firmen stehe er in Kontakt und hoffe, auch sie demnächst als Fördermitglieder vorstellen zu können. Übrigens habe boco- „der Spezialist für Berufskleidung“ und seit Jahrzehnten dem Handwerk verbunden- auch die diesjährige Jungglasertagung mit 1000 Euro gesponsert.
Nicht nur die Schönheit des Bodensees im Länderdreieck Schweiz-Österreich und Deutschland nahm die Teilnehmer an der 64.Jungglasertagung gefangen. Eine Betriebsbesichtigung beim international aufgestellten Glas-Unternehmen glasmarte sorgte für neuen Informationsfluss In den drei Seminaren beschäftigten sich die Arbeitskreise mit aktuellen Themen. Doch es blieb noch Zeit genug, bei den Brüdern Bentele das Schnapsbrennen und die Käsemacher bei ihrer Arbeit zu beobachten.
Auch dieses Mal waren wieder Meister- und Technikerschüler aus Hadamar und Vilshofen „mit von der Partie“, was Bundesinnungsmeister Gutmann mit Freude zu würdigen wusste. Bei den Schülern aus Vilshofen bedankte er sich bei dieser Gelegenheit noch einmal für ihre tatkräftige Mithilfe beim Aufbau des Glashauses auf der letztjährigen glasstec in Düsseldorf. Grund genug für den Bundesinnungsmeister, die angehenden Meister und Glastechniker aufzufordern, dem bvj beizutreten. Vor dem Hintergrund der immer schwieriger werdenden Lehrlingswerbung für das Glaserhandwerk wurden in Beirat und Vorstand engagiert die Möglichkeiten diskutiert, was noch weiter getan werden könne, um qualifizierte Auszubildende zu gewinnen. Einig war man sich dabei in der Frage, dass eine der Grundvoraussetzungen auch eine leistungsorientierte Entlohnung garantiert sein muss. Die Fachvereinigung NRW hatte sich im vergangenen Jahr als Direktmitglied dem bvj angeschlossen. Hans Hubert Gasper ging noch einmal kurz auf die damit verbundene Umstrukturierung der Fachvereinigung ein, die übrigens auch von den Mitgliedern gut angenommen wurde. Auch die Umbenennung in„Glaser aktiv NRW“ habe sich positiv in der Wahrnehmung der Vereinigung ausgezahlt. Gaspers Erfahrungen waren für Kollegen Hart Grund genug, sich eingehend zu informieren; denn auch in Bayern wolle man unter Umständen den Begriff „jung“ aus der Vereinigungsbezeichnung herausnehmen. Grund: Viele Firmen, mit denen man auf unterschiedlichen Ebenen zu tun habe, siedelten das Wort “jung“ auf Lehrlingsniveau an und glaubten, sie hätten es mit einer Ausbildungsorganisation zu tun. Michael Rehm verwies in diesem Zusammenhang auf die Hauptversammlung der bayerischen Jungglaservereinigung, die jetzt anstehe und auf der das Thema sicher noch einmal behandelt werde. Das Problem stellt sich in dieser Form den Niedersachsen nicht. Sie lösten im vergangenen Jahr ihre Fachvereinigung auf., was einzelne Mitglieder nicht daran hindert, direkt dem bvj beizutreten.
Seminare am Bodensee
Besuch bei Glas Marte
Vom wunderschönen Seehotel direkt am Ufer des Kaiserstrand´s, ca. 3 Kilometer von Bregenz entfernt, ging es am zweiten Tag mit dem Bus zur Betriebsbesichtigung bei Glas Marte in Bregenz. Die Kernkompetenz des international tätigen Familienunternehmens liegt in der Umsetzung auch kompliziertester Glasbaulösungen im Privatkunden- und Gewerbebereich. Darüber hinaus spielt die enge Kooperation mit dem Glaserhandwerk durch die Zulieferung aller nur denkbaren Gläser eine große Rolle im Firmenmarketing. Die Jungglaser erfuhren bei dieser Gelegenheit, dass sich die österreichische Firma demnächst auch in der Bundesrepublik mit Toch terunternehmen stärker etablieren wird.
In den drei Seminaren hatten die Arbeitskreise „Fensterbau“, „Verglasung und Glasbau“ sowie „Baurecht“ aktuelle Themen wie„Anforderungen an Fenster nach EnEV 2013“, oder „Lasern im Glas“, „Digitaler Klardruck auf Glas“ oder „Beschichtungssysteme, Gestaltung und Energieeffizienz“ auf der Tagesordnung.
Im Arbeitskreis Baurecht ging es Rahmen der aktuellen Gegebenheiten in Recht und Steuern auch um die Vorstellung der neuen Info-Broschüre „Vergütung, Teil II- Zahlung.“ bvj- Vorsitzender Kasten ließ nicht unerwähnt.
Soziale Netzwerke