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Ausflug ins technisch Glas 2011

Vom 16. bis zum 18. Juni 2011 trafen sich die Mitglieder in Giengen zur diesjährigen Exkursion des Arbeitskreises.


Der zunächst etwas ungewöhnlich erscheinende Entschluss, sich nicht dem gewohnten Architekturglas sondern dem Bereich des technischen Glases zu widmen, steht im Zusammenhang mit dem neu gewählten Oberthema des Arbeitskreises. Und dieses Thema lautet „Oberflächenveredelung“. Da zu diesem Thema neben den auftragenden Verfahren (Beschichtungen) auch die abtragenden Verfahren (Ätzungen) gehören, nahm man die Einladung in eine der modernsten Ätzanlagen der Welt gerne an.

Am Standort Syrgenstein hat die Berliner Glas-Gruppe in den vergangenen Jahren den Bereich Surface Technology weiter ausgebaut. Dazu wurde mit hohem Aufwand in eine neue, vollständig gekapselte Ätzanlage investiert. In dieser Anlage werden einseitige und beidseitige Ätzungen auf Flachglas ausgeführt. Das besondere hier ist, das aus dieser Anlage keinerlei gefährliche Substanzen austreten. Dies ist natürlich den strengen Umweltauflagen geschuldet. Dass auch ein derartiges System in Deutschland genehmigungsfähig ist, zeigt den hohen technologischen Standard, den die Berliner Glas-Gruppe repräsentiert. Möglich geworden ist dies nur, weil alle anfallenden Abfälle neutralisiert werden, bevor sie entsorgt oder weiter verarbeitet werden.

Begrüßt wurden die Mitglieder am Freitag Vormittag von Herrn Dr. Reich, Geschäftsführer Berliner Glas Surface Technology und Frau Mack, Ingenieurin in der Chemischen Entwicklung. Zunächst wurden in einem Vortrag das besondere Verfahren und die Leistungsfähigkeit der damit erreichbaren Ätzungen vorgestellt. Im weiteren Verlauf schloss sich dann ein Rundgang durch den Betrieb an. Sowohl während des Vortrags als auch beim Rundgang wurden alle anfallenden Fragen kompetent und ausführlich beantwortet. So werden nicht nur technische Gläser geätzt, sondern auch Gläser für den Architekturbereich. Auch Glasobjekte, die nicht aus Flachglas bestehen, können und werden geätzt.

Nach einem gemeinsamen Mittagessen in einer Gaststätte nahm der Arbeitskreis dann das Nachmittagsprogramm in Angriff. Hier wurde das Margarethe Steiff-Museum in Giengen besichtigt. Hier kann der Besucher die Entstehungsgeschichte der berühmten Steiff-Teddys nacherleben. Nach dem Rundgang und einem anschließenden Besuch im Museumsladen kehrte man in das Hotel zurück.

Der Samstag Vormittag gehörte dann der eigentlichen Arbeitskreissitzung. Nach einer Rückschau auf die Jungglasertagung 2011 in Brügge wurde bereits das Programm der kommenden Jungglasertagung in Prag durchgesprochen. Dort soll der Schwerpunkt auf Technischen Funktionsschichten und Dünnschichtphotovoltaik liegen.(Dieter Biolik)